Zoos, die Orcas halten sind oft in der Nähe des Meeres. Auch im Loro Parque/Spanien ist das Meer im Hintergrund. Die Tiere sind jedoch in winzigen Betonbecken untergebracht. Die "Show-Becken" sind um ein Vielfaches größer als die Becken hinter den Kulissen. 




Orcas, auch bekannt als Schwertwale, werden seit 1961 in Gefangenschaft gehalten. Sie sind die wehrlosen Opfer einer grausamen Industrie, die dafür verantwortlich ist, dass Dutzende frei lebende Orcas ihren Familien entrissen wurden und zu einem Leben in künstlich zusammengesetzten Gruppen verdammt sind, das nichts mit ihrem früheren Leben zu tun hat.

KETO`s Lebensgeschichte

Keto wurde im Juni 1995 in SeaWorld Orlando geboren. Schon mit 3 Jahren wurde er zum SeaWorld San Diego gebracht- ohne seine Mutter Kalina. In San Diego lernte Keto seinen Bruder Keet kennen, mit dem er neun Monate später nach SeaWorld Ohio geflogen wurde. Dort blieb er nur kurz, bevor er –ohne seinen Bruder- zum SeaWorld San Antonio gebracht wurde. Mit nur 5 Jahren war dies bereits sein dritter Umzug. Keto hat, als einer der wenigen, in allen bis dato geöffneten SeaWorld Parks gelebt. Für einen jungen Wal bedeutet das enorm viel Stress. Junge Orca-Bullen bleiben gewöhnlich ihr Leben lang an der Seite ihrer Mütter.
2006 wurde Keto gemeinsam mit drei weiteren jungen Orcas von SeaWorld (USA) zum Loro Parque in Teneriffa (Spanien) geflogen. Obwohl bekannt ist, dass eine Orca-Gemeinschaft in der Wildnis niemals nur aus Jungtieren besteht und zudem von einem (deutlich) älteren Weibchen angeführt wird, wurden diese vier jungen Wale in eine Einrichtung gebracht, die zuvor noch nicht mit Orca gearbeitet hatte und nicht adäquat auf sie eingestellt war. Die Becken im „OrcaOcean“ waren zum Zeitpunkt der Ankunft der jungen Orcas noch nicht fertig. Es wurde jedoch beschlossen, die Tiere bereits vor Ende der Bauarbeiten an den Becken dort unterzubringen.
Keto musste sich zu dieser Zeit mehrfach Endoskopien unterziehen, da er und andere Orcas die Beckenwände angefressen hatten.
Im Loro Parque wurden täglich Shows mit den Orcas aufgeführt. Auch mit den Trainern im Wasser (Tricks mit Körperkontakt).
2009 tötete Keto seinen Trainer Alexis Martinez während des Probetrainings für eine Weihnachtsshow. Bis zu diesem Zeitpunkt galt Keto als vertrauenswürdig im Körperkontakt-Training.
Genau zwei Monate später wurde eine Trainerin vom Orca Tilikum im SeaWorld Orlando getötet. SeaWorld und der Loro Parque beendeten daraufhin das Wassertraining mit direktem Körperkontakt zwischen Wal und Trainer.
2010 und 2012 bekam Keto’s Nichte Kohana zwei Kälber mit ihm (Adan und Victoria), was sie zu Inzuchten macht.
2020 tritt Keto weiterhin im OrcaOcean auf und lebt mit 6 weiteren jungen Orcas in einer Umgebung, die seinen natürlichen Bedürfnissen niemals gerecht werden kann.
Alexis Martinez’ Mutter wünscht sich die Freilassung von Keto und allen anderen dort gefangenen Walen.
Kalina, Ketos Mutter, war der erste in Gefangenschaft gezüchtet Wal, der länger als ein paar Tage überlebte. Als erster “Baby-Shamu” machte sie früh Berühmtheit, wurde aber noch sehr jung nach Orlando gebracht. Auch ihre Mutter Katina zog unzählige Male um, manchmal nur, um über eine Saison in einer anderen Stadt aufzutreten. SeaWorld nutzte die Orca-Dame nicht nur als Zuchtmaschine sondern auch als Reiseclown. Kalina starb mit nur 25 Jahren im SeaWorld Orlando am 4. Oktober 2010 durch Bakterien im Blut, welche zu einer Ganzköper Entzündung führten. Kotar, Ketos Vater, wurde im Oktober 1978 in den Gewässern vor Island im Alter von zwei Jahren gefangen. Er starb am 1. April 1995 im SeaWorld San Antonio mit nur 17 Jahren an einem Schädelbruch und hohem Blutverlust, als er mit einem Gitter spielte, welches sich schloss und seinen Kopf einquetschte. Kotar starb bereits, bevor Keto geboren wurde.


Julia Helbing für Freedom for dolphins and whales

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