Nur wenn die Aussicht auf Nachwuchs besteht, werden viele Beton-Anlagen renoviert. Aber auch auf renovierten Anlagen mit Gras und ausreichend großen Wasserbecken sieht man bei den Tieren ein "Hin und Herlaufen" mehrfach am Tag. Nur mit Futter lässt sich dieses Verhalten der Tiere unterbrechen. 

Eisbär FELIX ist der Vater von Eisbärin FLOCKE. Normalerweise sind Eisbärenmänner Einzelgänger, doch was ich 2016 in Rhenen zu sehen bekam, machte mich fassungslos. 

FELIX lebte in einem extrem kleinen Gehege mit winzigen Wassergraben. In unmittelbarer Nachbarschaft eine weitere Eisbärin, mit der er angeblich züchten sollte. Doch damit nicht genug, gleich hinter dem Gehege war eine große Außenanlage. In dieser Anlage lebte eine Eisbärenmutter mit ihrem Nachwuchs (Zwillinge). 

Eisbären wie FELIX dienen nur zur Zucht und werden von einem Zoo in den anderen "gekarrt". Die Bären leiden kurz nach den Umzügen oft an Schwindelanfällen, da sie mit Kränen auf Lastwägen gehievt werden. 

FELIX ist 2016 indes "weitergehievt" worden, er lebt jetzt in Leeuwarden. 

Als seine Söhne GREGOR und ALEUT von Mutter VERA "entwöhnt" wurden hat man im Tiergarten Nürnberg beide Bären immer wieder "ruhig gestellt". Beide Bären leben zudem auf einer sehr kleinen Anlage im Warschauer Zoo, der eigentlich die Eisbärenhaltung schon aufgegeben hatte. 

Keine Eisbärin zeigte so schlimmes stereotypes Verhalten wie VILMA. Sie lief mehrere Stunden am Tag auf und ab und warf dabei den Kopf in den Nacken. 
Klar auf Beton sieht man nicht die auf und abgelaufenen Wege. Nahezu jeder Eisbär zeigt "Stereotypes Verhalten". Angeblich gäbe es Studien dazu seitens der Zoos. Wenn doch, dann wird dieses Verhalten (das Eisbären in der Natur nicht zeigen) bagatellisiert. Eisbärin VILMA stirbt wenige Wochen nach ihrem Umzug von Rostock nach Aalborg. Die Todesursache wird nach Monaten immer noch nicht öffentlich bekannt gegeben. 


Da Eisbären Allesfresser sind, verschmähen sie auch nicht das, was in die Gehege fällt. So mancher Bär frisst Fotozubehör, Taschen, ... 
Nach dem qualvollen Tod von Eisbär ANTON in Stuttgart stellt man in seinem Magen Teile eines Rucksack, eine Puppe und eine Jacke fest. 
Der Zoo erhält Kondolenzschreiben, sogar Eisbär-Kollegin CORINNA schreibt eine Trauerkarte. Der Zoo spricht von einer Ausnahme, so würden Eisbären "Schnuller & Co." als "Spielzeug" ansehen, zerfetzen und die Reste ausscheiden. 


Viele Zoobesucher stellen Eisbären ihren Nachwuchs als "Knut" und "Flocke" vor. Gebetsmühlenartig werden immer wieder Erinnerungen "ausgekramt". Eisbären haben mit Abstand die größte Fangemeinde in den Zoos. Oft müssen die Eisbären für völlig "weltfremde" Dinge herhalten. Sie sind plötzlich Eishockey oder Fußballfans oder halten Einzug in eine "Hall of Fame".


Eisbären haben auch in den Zoos einen großen Bewegungsdrang. Sie schwimmen wie in Trance an die Scheiben, stoßen sich ab und wiederholen diesen Vorgang oft Stunden lang. 
Viele Zoobesucher meinen, die Bären würden mit ihnen "spielen". Überhaupt wissen Zoobesucher recht wenig über das "natürliche  Verhalten" von Eisbären. 


Jeder kennt das Buch "Lars, der kleine Eisbär". Aber kaum jemand kennt die traurige Geschichte von Eisbär LARS, dem Vater von KNUT.

Am 12. Dezember 1993 wird LARS im Münchner Tierpark geboren. LARS stammt aus Inzucht. Die ersten Monate verbrachte er mit Mutter LISA in einem winzigen Gehege neben der Hauptanlage, die noch heute für die Aufzucht von Robben in München dient. Sein Vater MICHI ist auf der Hauptanlage zu sehen. Zur Fütterung darf er zeigen wie groß er ist, indem er "Männchen macht". Im Alter von 2 Jahren muss LARS München verlassen und zieht in seinem Zooleben 7 Mal um. Eisbärin TOSCA, die in Canada/Natur geboren wurde und bis in die späten 90iger im DDR-Staatszirkus auftrat gebar 2006 Zwillinge. Eines der Kinder starb kurz nach der Geburt, das andere wurde "von Hand aufgezogen" - KNUT. Obwohl bekannt war, dass Inzucht-Bären vermehrt "Gendefekte" in sich tragen, war der Vater LARS. KNUT starb 2011, nach Angaben des Zoos an einer Virusinfektion. Wer sich den Todeskampf von KNUT ansieht, hat jedoch Zweifel daran. 

Wer jetzt denkt, dass das Leiden von LARS ein Ende hat, hat sich geirrt. LARS zeugte nach KNUT noch zwei weitere Kinder. ANORI im Wuppertaler Zoo und FIETE im Rostocker Zoo. 
LARS verbrachte sein gesamtes Zooleben meistens auf sehr kleinen Betonanlagen. Er lief "stereotyp" hin und her mit teils sogar geschlossenen Augen. Seine Schritte schienen wie abgezählt. 

2015 wechselte er nach Aalborg/Dänemark. In einem kleinen Gehege mit Sicht auf einen jungen Bären und seiner Mutter.  Sogar Eisbärenfans gingen auf die Barrikaden. Sie befürchteten den Tod von LARS aufgrund der schlechten Haltungsbedingungen. Sie behielten recht, LARS verstarb letztendlich am 18. September 2017 auf der Betonanlage ohne Gras und Wasser in Aalborg. 




Dezember 2017 
Aalborg - Der Tod zweier Bären in einem Zoo im dänischen Aalborg sorgt für Entrüstung. 
Die Tiere mussten ihr Leben lassen, weil sie in ihrem Gehege nicht artgerecht gehalten werden konnten. 

Die beiden Zoo-Bären von Aalborg waren zum Zeitpunkt ihres Todes kerngesund.